CLICK-AND-COLLECT – Das Online-Shopping befindet sich momentan in einem absoluten Hoch. Während der Umsatz durch e-Commerce in Deutschland im Jahr 2008 noch bei 12,6 Milliarden Euro lag, wurde 2018 erstmals die Umsatzgrenze von 50 Milliarden Euro überschritten (53,4 Mrd. Euro). Das ergibt für allein für 2018 ein Umsatz-Plus von 10 % gegenüber dem Vorjahr (48,7 Mrd. Euro).¹ Und der Online-Boom wächst weiter – Laut Prognose beträgt wird 2019 im e-Commerce ein weiteres Plus von 9 % erwartet. Doch wo spielt Clich-And-Collect eine Rolle?
¹ Statistiken entstammen folgender Seite: Einzelhandel.de
Nun könnte man denken: Ja, läuft doch – Bauen wir unser e-Commerce weiter aus. Doch Statistiken bleiben Statistiken, solange man an ihnen auch gegenteilige Argumente entwickeln kann. Der Einzelhandel hat im Jahr 2019 rund 525 Milliarden Euro Umsatz gemacht und befindet sich somit klar im Vorteil gegenüber dem e-Commerce. Nichtsdestotrotz wächst der Umsatz im e-Commerce schneller als im Einzelhandel.
Ich bin kein Zahlenjongleur und werde mich daher auf die oben genannten Statistiken und Zahlen beschränken – Doch eins sollte uns Marketeers allen bewusst sein und ist gewiss auch kein Geheimnis mehr: Omni-Channel-Strategien sind ein absolutes Must-have.
Doch oftmals fällt es schwer, ein geeignetes Konzept zu finden, welches Online- und Offlinehandel gut verbindet. Und tadaaaa, für manche gewiss ebenfalls kein Geheimnis, aber Drive-to-Collect ist eine interessante Strategie, die definitiv einmal ins Fadenkreuz genommen werden sollte. Doch worum handelt es sich hier?
Drive-to-Collect ist eine Omni-Channel-Strategie, die Online mit Offline verbindet. Der Kunde bestellt beispielsweise seine Produkte im Online-Shop, holt diese aber vor Ort in einer Filiale ab. Und Studien haben bewiesen, dass diese Strategie fruchtet: Ein Drittel der Onlinekäufer² bevorzugt diese Art des Kaufens und „Einsammelns“.
Und es ist wahr: Immer mehr Käufer finden sich am Ende des Kaufabschlusses wieder im Laden vor Ort – Sei es bei der Abholung oder weil er sich vorher im Internet klug gelesen hat (Research Online) und das Produkt anschließend im Offline-Handel erwirbt (Purchase Offline). Daraus entsteht das RoPo-Konzept (Research Online, Purchase Offline). Das Geheimnis liegt nun darin, dieses Konzept in die bisherigen Marketing-Strategien einzubeziehen.
Click-And-Collect am Beispiel einer Customer Journey
Doch wie sieht solch eine Customer-Journey aus? Sarah Mustermann ist seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem Sofa mit spezielen Anti-Rutsch-Bezug in der Farbe Türkis. Vor Ort ist Sarah leider nicht fündig geworden, weshalb sie nun ihr Glück im Internet versucht. Nachdem sie sich ausführlich über die Beschaffenheiten des Bezuges verschiedener Firmen erkundigt hat, stellt sie fest, dass sie neben dem Anti-Rutsch-Bezug gerne noch Mikrofaser als Material hätte. Nach kurzer Suche findet Sarah ihren Wunsch-Bezug bei der Firma Möbel Möbel aus Möbelhausen. Ganz zufällig wohnt Sarah nur wenige Kilometer vom Möbelhaus entfernt. Sie bestellt das Sofa im Internet und lässt es an die Filiale vor Ort liefern, wo sie das Sofa ganz bequem abholen kann. Während der Abholung bummelt Sarah noch ein wenig im physikalischen Store vom Möbelhaus und entdeckt dabei noch zwei Lampen und einen Teppich für den Couchtisch.
Was ist passiert?
Sarah hat sich im Internet informiert (Research online), ein Produkt gefunden und dieses bestellt. Anschließend konnte Sarah das Produkt gemütlich vor Ort abholen (Click-and-Collect) und wurde zu Zusatzkäufen verführt.
Kaufentscheidungen werden oftmals kurzfristig und vor allem auf emotionaler Ebene getätigt. Die Möglichkeit, das passende Produkt online zu bestellen und Offline abzuholen, hat die Kundin davon überzeugt, auch weitere Produkte zu kaufen. Die Customer-Journey lässt sich nun durch Newsletter, Postmailings oder telefonische Akquise. Die Möglichkeiten hier sind unbegrenzt.
Das ist nur ein einfaches und simples Beispiel, doch Statistiken und Zahlen belegen, dass diese Strategie durchaus Früchte tragen kann, sofern man sie konsequent durchzieht und das Offline Shoppingerlebnis weiter ausbaut. Wenn du dich für Zahlen interessierst, solltest du dringend einen Blick auf das Paid Program des Wall Street Journals werfen, dort findest du interessante Informationen rund um das Thema Omni-Channel und warum es sich lohnt, Online mit Offline zu verbinden.
Dieser Blogbeitrag ist nur einer von vielen, die zu diesem Thema folgen werden. Aus diesem Grund ist das Prinzip Click-and-Collect auch vorerst nur oberflächlich und erklärend aufgegriffen worden. Zukünftig folgen weitere Use-Cases und Beispiele, warum diese Strategie im Omni-Channel so gut funktioniert.
² Stevens, Laura: „Online Shopping Is Bringing Buyes Into Stores, Survey Says“. https://blogs.wsj.com/corporate-intelligence/2015/06/03/online-shopping-is-bringing-buyers-into-stores-survey-says/ (Stand: 24.04.2019)
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